Die Klimakrise erfordert, dass alle gesellschaftlichen Akteur:innen, von der
Zivilgesellschaft über die Wirtschaft und die Verwaltung bis hin zur Politik, ihr Handeln
und ihre Entscheidungen anpassen, um den Fortbestand unseres lebenswerten Planeten
zu sichern.
Mehrere Lübecker Organisationen aus den verschiedensten Bereichen, die hierbei eine
Vorreiterrolle einnehmen, hat der direkt gewählte Lübecker Bundestagsabgeordnete Tim
Klüssendorf nun im Rahmen einer Themenwoche Nachhaltigkeit besucht. Nach der
Digitaltour im März und der gesundheitspolitischen Woche im vergangenen Herbst ist
dies Klüssendorfs dritte Themenwoche, die ergänzend zu den regulären
Wahlkreisterminen stattfinden.
Zum Auftakt besuchte Klüssendorf das Lübecker Startup Bluu Seafood. Leckeren Fisch
essen können, ohne dafür lebendige Fische züchten und töten zu müssen: So lässt sich
die Mission des 2020 aus dem Fraunhofer-Entwicklungszentrum für Marine und
Zelluläre Biotechnologie ausgegründeten Unternehmens beschreiben.
Mit rund 30 Mitarbeitenden arbeitet Gründer Dr. Sebastian Rakers daran, aus einmal
entnommenen Fischzellen tierleidfreien, kultivierten Fisch zu produzieren. Zudem ist
der kultivierte Fisch im Gegensatz zu Fisch aus konventionellem Fang oder
Aquakulturen garantiert mikroplastik- und schwermetallfrei.
Tim Klüssendorf zeigt sich nach dem Besuch beeindruckt: „Kultivierte Produkte, ob
Fisch oder Fleisch, können ein echter Schlüsselfaktor auf dem Weg zu einer
ausgewogenen, klimafreundlichen und tierleidfreien Ernährung sein. Sobald kultivierte
Produkte auf dem regulären Markt erhältlich sein werden, werden diese eine weitere
tierleidfreie Option, neben herkömmlichen Fleisch- oder Fischalternativen, darstellen –
jedoch voraussichtlich mit klaren Vorteilen in Geschmack, Konsistenz und Nährwerten,
da man echten Fisch beziehungsweise echtes Fleisch isst, nur ohne, dass dafür zuvor
Tiere umkommen mussten.“
Einen weiteren Schwerpunkt bildete der Besuch Klüssendorfs bei den
Entsorgungsbetrieben Lübeck. Cornelia Tews, Leiterin der Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit erläuterte zunächst die Nachhaltigkeitsstrategie des städtischen
Eigenbetriebs. Anschließend wurde bei einem Rundgang über das gesamte Gelände die
praktische Umsetzung deutlich. Ob an der Mechanisch-Biologischen
Abfallbehandlungsanlage, auf der Deponie, am Biomassewerk oder auf dem Wertstoffhof
– es war klar ersichtlich: Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
stehen an erster Stelle des Handelns.
Klüssendorf hierzu: „Dass die Entsorgungsbetriebe ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit
sind, war mir noch aus meiner Zeit als Referent unseres Lübecker Bürgermeister bereits klar. Heute die gesamten Prozesse und Strukturen aber auch noch einmal in der Praxis zu
sehen, und zu sehen, wie stark Nachhaltigkeit im Zentrum der Geschäftsaktivitäten steht,
war sehr beeindruckend. Man sieht, dass die Entsorgungsbetriebe konsequent ihrem
Leitbild, zum Wohl jetziger und zukünftiger Generationen zu arbeiten, folgen.“
Darüber hinaus tauschte sich der Lübecker Bundestagsabgeordnete mit der
Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Lübeck aus. Die Gruppe um Pionier Horst Hesse sorgte
maßgeblich dafür, dass Lübeck bereits 2011 erste Fairtrade-Stadt Schleswig-Holsteins
wurde, und engagiert sich auch heute für eine fair handelnde Hansestadt und
Stadtgesellschaft.
Den Abschluss der Themenwoche Nachhaltigkeit bildete ein ausführlicher Besuch beim
Fachbereich Bauwesen der Technischen Hochschule Lübeck. Dort werden die Weichen
für eine klimaneutrale Zukunft im Bauwesen gestellt, die Forschenden arbeiten zum
nachhaltigen Bauen, klimaneutralen Wohnen sowie zur Kreislaufwirtschaft im
Baustoffbereich – und geben ihr Wissen direkt an die Studierenden weiter.
Insbesondere die Erprobung neuer Baustoffe vor dem Hintergrund des
ressourcensparenden Einsatzes und der Möglichkeit der Rückführung in die
Kreislaufwirtschaft war für Klüssendorf beeindruckend: „Wir werden die
Herausforderungen im Zusammenhang mit der Erreichung unserer Klimaziele im
Bausektor nur erreichen, wenn wir intelligenter und sparsamer mit Ressourcen umgehen,
nachhaltige Baustoffe einsetzen und sicherstellen, dass diese nach Abbruch auch wieder
in den Kreislauf zurückgelangen können.“